Völlig aus der Mode

Completely Out of Fashion

Völlig aus der Mode: Upcycling-Inkubator-Programme und ein neuer Dokumentarfilm in der Mache


Wo alles begann…

Kenia ist einer der größten Importeure von Secondhand-Bekleidung in Afrika. Allein 2019 wurden rund 185.000 Tonnen importiert. Der hauptsächlich aus der EU, den USA, China und Kanada exportierte Post-Verbraucher-Abfall - Mitumba genannt - macht den größten Teil der Modeauswahl der Kenianer aus: Schätzungsweise 91,5 Prozent der Haushalte kaufen Secondhand-Kleidung zu Preisen von 1000 KSh und darunter. Das Mitumba überschattet aber vieles; es hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf die Menschen in Kenia und die lokale Mode- und Textilindustrie, die fast zusammengebrochen ist.

Die Textilmärkte in Kenia quellen über vor riesigen Haufen gebrauchter Kleidung, die Straßen von Nairobi sind zu einem Einkaufszentrum für Secondhand-Kleidung geworden und die Flüsse Kenias sind mit Textilabfällen verschmutzt. Eine gut gemeinte Wohltätigkeitsaktion hat sich in eine Gefahr verwandelt, die die ganze Welt bedroht. Zu großzügig, vielleicht?

"Völlig aus der Mode" (Regie: Jaak Kilmi, Originaltitel: “Täiesti moest väljas”) ist die Fortsetzung des Dokumentarfilms "Aus der Mode" (Originaltitel: “Moest väljas”), der 2015 uraufgeführt wurde. Während die erste Ausgabe das Publikum auf eine Reise von den Modebühnen Europas und den Baumwollplantagen Südamerikas bis hin zum Epizentrum der Massenproduktion in Bangladesch mitnahm, konzentriert sich die Fortsetzung auf die Wege des Textilabfalls nach dem Verbrauch und sein Potenzial für Wiederverwendung und Upcycling.

Eine der Haupthandlungslinien des Dokumentarfilms ist ein Inkubator-Programm für Upcycling Modedesign in Kenia, das von Reet Aus angeleitet und vom Estnischen Zentrum für Internationale Entwicklung finanziert wird. Hauptziel des Projekts war es, einheimische kenianische Designer kreativ zu inspirieren und sie zu einem ehrgeizigen Abenteuer der Umwandlung von Textilabfällen in nachhaltige Mode zu führen. Infolgedessen fand eine große Menge gebrauchter Kleidung von den Märkten in Gikomba ihren Weg in eine sinnvollere Mode und setzte damit ein Zeichen.


Was ist die Botschaft unserer Initiative?
Das Konzept der Kreislaufwirtschaft ist den Afrikanern sehr vertraut, da sie immer danach streben, etwas wiederzuverwenden. Die einheimischen Jungdesigner nutzen ihre unendliche Kreativität, um aus dem Schlechtesten das Beste zu machen. Indem sie die Textilabfälle aus dem Westen upcyceln, gehen sie ein ehrgeiziges Abenteuer ein, um daraus neue, nachhaltige Mode zu machen.

Genau darum geht es in unserer Kampagne - zu zeigen, wie mit Kreativität wunderbare Upcycling-Designs aus Dingen entstehen können, die sonst unsere Umwelt zerstören würden. Doch die Frage bleibt - sollten Großbritannien, die USA, Europa, China, Kanada und andere ihren Müll nach Afrika schicken? Wir denken nicht. Und es liegt in unser aller Hand, Bewusstsein für den Post-Verbraucher-Textilmüll und dessen negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu schaffen. Erfahren Sie mehr, indem Sie die Reise der Dokumentarfilme und der Kollektionen des Inkubatorprogramms Völlig aus der Mode verfolgen.

Die neuen Upcycling-Designs von 12 kenianischen Designern, die den 6-monatigen Mode-Inkubator absolvieren, werden am 3. April 2022 in dem kreativen Veranstaltungsort Alchemist in Nairobi vorgestellt. 


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